ERFAHRUNGSBERICHTE

Eine Projektstunde zur Energie und zum Stromverbrauch
Ein Konzept für eine Stunde über Muskel- und Motorkraft


EINE PROJEKTSTUNDE ZUR ENERGIE UND ZUM STROMVERBRAUCH

Kurzdokumentation eines Klimabotschafterbesuchs von Carola Labude im evangelischen Kindergarten Weserstraße in Essen-Bergerhausen

Der erste Besuch als Klimabotschafter im evangelischen Kindergarten Weserstraße 38 in Essen fand am 10. Juni 2010 statt. Der Kindergarten besteht aus zwei Gruppen mit je 25 Kindern. Die Klimabotschafterveranstaltung wurde mit einer Gruppe aus 9 Kindern, den sogenannten Schulanfängern, durchgeführt. Die Kinder waren sehr gespannt, da sie mit dem Begriff des Klimabotschafters nichts anfangen konnten und sie somit auch nicht wussten, was sie erwartet. Der Begriff Klima war jedoch in Grundlagen bekannt.

Malen Der Einstieg erfolgte über die Begriffserklärung des Klimabotschafters. Die Stadt Essen entsendet Menschen, die in Kindergärten gehen und kleinen Menschen das Klima und den Klimawandel erklären. Die Klimakinder haben dann die Aufgabe Energiedetektive zu sein und Energieverschwendung aufzudecken und in Zukunft kleineren Kindern den Klimaschutz nahe zu bringen. Durch diese besondere und zukunftsorientierte Aufgabe waren die Kinder besonders aufmerksam. Zum Einstieg haben wir ein Energielied gesungen, das Wichi tai tai-Lied. Durch seinen indianischen Rhythmus, war es gerade bei den Jungen sehr beliebt. Darauf aufbauend, wurde das Thema Strom-Energie mit einem Stromrätsel eingeführt. Das zu der Fragestellung führte, wo die Energie herkommt.

Zur Verdeutlichung der Energiegewinnung gab es einen Energietisch auf denen folgende Materialien zu finden waren: Holzpellets, Briketts, ein Miniaturwindrad, Solartierchen, Taschenlampendynamo, Abbildung von Atom- und Kohlekraftwerken. Sonnenenergie Um die Rückstände von Verbrennungen sichtbar zu machen, gab es folgenden Versuch: Teelicht mit Löffel, Russablagerung am Löffel erkennen und in Verbindung mit Rückständen bei der Verbrennung erkennen. Die Kinder konnten Rückschlüsse darauf ziehen, dass bei Verbrennungen Rückstände in die Luft gelangen. Beim Pusten in das Windrad nicht, beim Bewegen des Solartierchens nicht und beim Laden des Dynamo auch nicht. Ebenso konnten Sie erkennen, dass die konventionellen Energieträger verbrennen, wobei die alternativen Energien stetig zur Verfügung stehen.

Die eigene Körperenergie war noch ein weiterer Aspekt, auf den wir eingegangen sind. Experiment mit Ruß Auch „ICH“ als Energieträger braucht Energiezufuhr durch Nahrung. Als Beispiel dafür gab es eine kleine Energietankstelle mit Nüssen und Vollkornknäckebrot. Unser Körper ist auch ein kleines Kraftwerk, womit wir springen, laufen usw. können. Aufbauend darauf kamen wir auf das Problem des Treibhauseffektes zu sprechen. Warum ist Energieverschwendung überhaupt problematisch?

Für die Kinder war der Treibhauseffekt durchaus bekannt, sie konnten erklären, dass vor allem Auto fahren schädlich für das Klima ist. Sie machten eigenständig Alternativvorschläge, wie z.B. mit dem Fahrrad oder zu Fuß zum Kindergarten zu kommen. Danach erzählten die Kinder von ihrem Tagesablauf, wo sie selbst jeden Tag Strom verbrauchen und überlegten wo man, auch als Kind, Energie einsparen kann. Nach der Gesprächsrunde wurden drei Gruppen gebildet, die in die Farben rot, gelb und blau eingeteilt wurden. Die Farben stehen für die verschiedenen Energieformen: Licht, Wärme, Wasser. Sie sollten sich für ihre Farbe ein Symbol überlegen und dies in einen vorgezeichneten Kreis malen und ausschneiden.
Vorschläge für blau waren: Wellen, Tropfen, Meer, Regen – genommen wurden die Wellen
Vorschläge für gelb waren: Sonne, Glühbirne, Kerze – genommen wurde die Kerze
Vorschläge für rot waren: Lagerfeuer, Sonne, Feuerzeug – genommen wurde die Sonne

Danach haben wir einen Rundgang durch den Kindergarten gemacht und uns in den einzelnen Räumen die Stromverbraucher angeschaut. Natürlich war das Licht der erste Punkt der gesehen wurde, aber auch Warmhalteplatte, Computer, Fernseher usw. wurden erkannt. Nicht erkannt wurde, dass auch Geschirrspüler und Kühlschrank mit Strom betrieben werden. Nachdem alle Punkte verteilt waren, sind wir wieder in den Gruppenraum und haben uns das Bild vom Energieverschwender angeschaut und gesammelt, was er alles falsch macht.
Zum Abschluss haben wir ein Energiememory gespielt. Klimamemory im Einsatz Dadurch hat sich noch mal richtiger und falscher Umgang mit Energie verdeutlicht, da wir zusammen überlegen mussten, welche Karte richtiges und falsches Verhalten aufzeigt. Als Handout erhielten die Kinder eine Aufstellung über richtiges Energieverhalten aus dem Buch „Der kleine Umweltschreck“. Um den Energiekreis wieder zu schließen haben wir unser Einstiegslied „Wichi tai tai“ noch mal gesungen. Die Veranstaltung war nach knapp 60 Minuten beendet. Die Kinder waren durch die Aufgabe zukünftige Klimabotschafter zu werden stark motiviert. Das Thema scheint die Kinder somit auch nachhaltig zu beschäftigen. Von den Eltern habe ich Rückmeldung bekommen, dass die Kinder genau beobachten, ob die Eltern alle Elektrogeräte wirklich ausschalten und sie teilweise eigenständig, ohne elterliche Rücksprache, einfach Computer, Fernseher etc. ausschalten. Die Schulanfänger sind jetzt richtige Klimakinder!

Weiterführende Links
Essener Klimawerkstatt
Aktuelles zur Umwelt in Essen